European Policy Statement (EPS) TU Clausthal
Stand 2013
Die TU Clausthal ist stets bestrebt, bereits bestehende Kontakte mit Partnerhochschulen zu intensivieren und weitere Kooperationspartner hinzu zu gewinnen. Zu den Schwerpunktregionen zählen seit einigen Jahren neben Süd-, Südosteuropa und Skandinavien vor allem Nordamerika(USA), Südamerika (Brasilien) und Asien (Thailand, Japan und Indien). Darüber hinaus pflegt die TU Clausthal traditionell zahlreiche Kooperationen mit chinesischen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Der Anteil der chinesischen Studierenden ist demzufolge im Vergleich zu anderen deutschen Hochschulen relativ hoch. Die TU Clausthal hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig eine noch stärkere Diversifizierung der Studierendenpopulation herbeizuführen, um so weiterhin dem Gedanken der gelebten Globalisierung am Hochschulort in besonderem Maße Rechnung tragen zu können.
Bei der Anbahnung neuer Partnerschaften in den oben genannten Schwerpunktregionen wird auf ein hohe Übereinstimmung der akademischen & Forschungsprofile großer Wert gelegt. Dadurch soll gewährleistet werden, dass Synergien in Lehre und Forschung optimal genutzt werden können. Denn dieses ist die unabdingbare Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf von Mobilitätsflüssen auf allen Ebenen sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas.
Als international ausgerichtete Universität mit einem Anteil von ausländischen Studierenden (first, second und third cycle), Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von rund 29 Prozent erfordert das tägliche Miteinander im universitären Alltag ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz. Durch Maßnahmen wie
- Hochschuleigene Seminare und Workshops zur Förderung der interkulturellen Kompetenz,
- Sprachtandems und Sprachkursangebote in mehr als zehn Sprachen,
- Länder- und Hochschulinformationsveranstaltungen,
- Gruppen- sowie individuelle Beratungsmaßnahmen,
- International Staff Exchange Weeks
Wird sichergestellt, dass Studierende und Staff nicht nur optimal über Austauschmöglichkeiten informiert und vorbereitet werden, sondern auch das gemeinsame Leben, Studierenden und Forschen erleichtert wird.
Aus studentischer Sicht sind allerdings Hochschulen mit einem zumindest teilweise englischsprachigen Lehrangebot von besonderem Interesse, weil die Studierenden sich nur bedingt zutrauen, Lehrver-anstaltungen zu folgen, die nicht in ihrer Muttersprache beziehungsweise nicht in Englisch gelesen werden. Bei einer Vielzahl der Partnerhochschulen ist das englischsprachige Angebot an Lehrveranstaltungen jedoch begrenzt. Um die Studierenden trotzdem für einen Aufenthalt an den oben genannten Partnerhochschulen zu motivieren, wurde das Sprachkursangebot ausgeweitet. Den Studierenden wird dadurch die Gelegenheit geboten, ihre rezeptiven und produktiven sprachlichen Kompetenzen schon am Heimathochschulort auf ein Niveau zu bringen, welches ihnen die Scheu vor Lehrveranstaltungen in einer anderen Sprache als Deutsch oder Englisch nimmt. Das Sprachkursangebot wird daher jährlich evaluiert, um zeitnah und zielgerichtet auf geänderte Bedürfnisse und Anforderungen eingehen zu können.
Die TU Clausthal verfügt seit langem in jeder der drei Fakultäten über Double-Degree Abkommen mit anerkannten Hochschulen innerhalb und außerhalb Europas, wie z.B. in Maschinenbau/Mechatronik mit den Universitäten Oviedo und Valencia, in Geoenvironmental Engineering mit der Sichuan University in der Volksrepublik China oder in Materialwissenschaften/Werkstofftechnik mit der Ain Shams University in Kairo.
Weitere Double-Degree-Abkommen sind unter anderem mit dem Técnico Lisboa (IST Lissabon) im Bereich Petroleum Engineering und der Moskauer Hochschule für Stahl und Legierungen im Bereich Material-wissenschaften vorgesehen. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden und es ist davon auszugehen, dass die entsprechenden Abkommen innerhalb der nächsten zwölf Monate unterzeichnet werden, so dass die ersten Studierenden innerhalb der nächsten zwei Jahre in den neue Double-Degree-Programmen ihr Studium aufnehmen können.
Aufgrund ihrer weltoffenen Ausrichtung und interdisziplinären Vernetzung sowohl am Hochschulstandort als auch zu den Partnern in der Industrie und Forschung weltweit besteht an der TU Clausthal die einzigartige Chance, Kompetenzen zu bündeln und dadurch einen Wissenstransfer innerhalb der Hochschule sowie zurück in die jeweiligen Heimatländer der Studierenden und Wissenschaftler zu ermöglichen. Dadurch leistet die TU Clausthal einen wertvollen Beitrag bei der Ausbildung von Studierenden sowie zur qualitativen Verbesserung von Forschung und Lehre nicht nur an der Heimathochschule sondern auch an den Partnereinrichtungen.
Erwartete Auswirkungen
- Aufgrund der exzellenten Ratio im Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden von ca. 1:8 ist an der TU Clausthal in nahezu idealer Weise eine persönliche Betreuung der zukünftigen wissenschaftlichen Elite möglich. Die TU Clausthal wirkt einer potenziellen Schwundquote durch flankierende Maßnahmen während des Studiums aktiv entgegen. Besonders zu erwähnen ist hier das Tutoren- und Mentoren Programm, das ein wichtiges Bindeglied zwischen Lehrenden und Lernenden darstellt. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass aufgrund dieser Fakten bzw. Maßnahmen ein weitere Anstieg der Absolventenzahlen erwartet werden kann.
- Komplexe Aufgabenstellungen einer globalisierten Welt sind oft nur noch inter- und transdisziplinär zu lösen. Deshalb verknüpft die TU Clausthal die Potenziale in drei Forschungsbereichen und zugehörigen Forschungszentren:
- Energie und Rohstoffe: Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN)
- Materialien und Maschinen: Clausthaler Zentrum für Materialtechnik (CZM)
- Komplexe Systeme und Simulation: Simulationswissenschaftliches Zentrum (SWZ)
In der Forschung ist die TU Clausthal disziplinübergreifend aufgestellt und mit anderen Hochschulen vernetzt: Mit der Universität Hannover arbeiten die Harzer Wissenschaftler bereits seit Jahren auf dem Feld der Materialwissenschaft im Sonderforschungsbereich 675 („Erzeugung hochfester Strukturen“) zusammen. Ein europäisches Graduiertenkolleg auf dem Gebiet der Kunststoffe verbindet die Universitäten Göttingen, Amsterdam und Eindhoven mit Clausthal. - Die TU Clausthal verfügt seit jeher über zahlreiche internationale Kontakte. Aufgrund ihrer internationalen Vernetzung ist es in den meisten Fällen problemlos möglich, studierenden ein für sie geeignetes Auslandssemester oder -praktikum zu vermitteln. In Verbindung mit intensiven, bereits im Vorfeld eines Auslandsaufenthaltes durchgeführten Trainingsmaßnahmen zum Erwerb interkultureller Kompetenz wird sichergestellt, dass Studierende sich auf dem internationalen Parkett sicher bewegen und interkulturell angemessen handeln können.
- Maxime an der TU Clausthal ist die enge Vernetzung von Natur-, Ingenieur- und Wirtschafts-wissenschaften innerhalb einer anwendungsorientierten Forschung. Organisiert wird sie in drei bereits unter Punkt 2 genannten innovativen Zentren. Die exzellente Betreuungsratio ermöglicht es, Studierende bereits in einem frühen Stadium ihres Studiums in wissenschaftliches Arbeiten und gemeinsame Forschungsvorhaben von Universität und Industrie eingebunden zu werden.
- In der an der TU Clausthal zurzeit diskutierten neuen Internationalisierungsstrategie ist ein konstantes Monitoring von Maßnahmen im Rahmen dieses Programmes vorgesehen. Dadurch soll nicht nur die Qualität sichergestellt, sondern auch ein Förderungsinstrumentarium geschaffen werden, um so besonders exzellente Maßnahmen gezielt fördern zu können.
Die Bündelung der o.a. Maßnahmen bringt neue Impulse für eine kontinuierliche Modernisierung der TU Clausthal.
Astrid Abel
Kontakt
Telefon: +49 5323 72-3103
Fax: +49 5323 72-3939
E-Mail: astrid.abel@tu-clausthal.de
Adresse
Raum 7
Graupenstraße 11
38678 Clausthal-Zellerfeld
Sprechzeiten
Nur nach Vereinbarung
